88. - 89. day - ecuador – galapagos - to montanita
ok, this is a warning! ich, rene, uebernehme jetzt mal als ghost- oder besser als guest-writer fuer lars. (auch seine kleinschreibe)
mir ist heute morgen aufgefallen, dass wir nun schon seit einem monat praktisch tag und nacht zusammen sind und uns bisher noch nicht auf den kecks gegangen sind….!
das hat seltenheitswert (vor allem mit mir…)
also ich beginne mit der verabschiedung von der guten angelique (das war der name der yacht und p.s. lustigerweise auch der name meiner ex-freundin, mit der ich vor 15 jahren die ganze panamericana von alaska nach feuerland ueber 1 ½ jahre runtergereist bin und p.s.2
als wir damals in ecuador waren, die galapagos ausgelassen haben, wegen zu teuer und p.s.3 ich das nachher jahrelang bereut habe
bereut hat auch der guide der angelique, (wie lars mal kurz erwaehnt hat) aber die volle wahrheit ist, bereut hat er weil ICH auf dem schiff war, aber noch viel mehr, wenn ich an land war und der typ einfach nicht begreifen wollte, dass ich schuebe bekomme, wenn ich in einer kindergartenreihe einem maennchen mit flagge folgen muss. vorallem wenn sich das maennchen als getarnter fetischist entpuppt, der den ganzen tag in vollster hitze in seinem blauen neoprenanzug (= unauffaelliger als latex) inkl. tauchlatschen und spiegelbrille herumgehuepft ist…. oh nerv ich mich heute, dass wir kein bild von dieser figur gemacht haben, der war einfach zum bruellen! so ein typ schwuppi mit hoher stimme, dass es einem die zehennaegel aufrollt und der hat sich tatsaechlich ein paarmal erdreistet, mich anzupissen, ich solle gefaelligst bei der gruppe bleiben. meine kommentare waren entsprechend gepfeffert (ich lass den originaltext hier mal weg) aber der hoehepunkt war, als gerade die sonne unterging und ein seeloewe am strand auftauchte und er mich tatsaechlich vom fotographieren abhalten wollte, da bin ich so deutlich geworden, dass er gedroht hat, mich dem kapitaen vorzufuehren und mich am naechsten hafen rauszuwerfen. ich hab ihm dann klargemacht, ich wuerd ihm vorher noch die flagge sonstwohin stecken, worauf er glaub ich resigniert hat.
also ciao ciao everybody und ruckzuckflug nach guayaquil und auf nach montanita, der beach partymeile von ecuador (zumindest nach lars reisebuch...)
na ja der bus stoppte an irgendeiner vertrockneten ecke, eine aufgerissene strasse und ein paar klaeffende koeter - wir waren erstaunt, dass hier montanita sein soll. ok, no problem, auf zur froehlichen hotelsuche. wir kurvten im kaff herum, ne besser gesagt, wir stapften im schlamm herum. kleine anmerkung – zu dieser zeit ist montanita tot, was sonst ein surfer paradies sein soll, zeigte sich als gesamtbaustelle auf ecuadorianische art. das heisst, saemtliche strassen, wege und pfade waren aufgerissen, eine einzige schlammwueste. wir begriffen, dass die ecuadorianer sehr systematisch vorgehen – es wird nicht ein abschnitt aufgerissen und dann gepflastert und dann der naechste, nein in der ersten woche wird alles aufgerissen und danach so wies laeuft, nach und nach gepflastert. also nach vielen kilos matsch an den fuessen, fanden wir doch noch unser paradies, direkt am tosenden meer gelegen, eine kleine chill oase mit liegestuehlen und haengematten, wir waren total happy.
bald darauf sassen wir in einem netten restaurant (dem einen von dreien, mehr gibt’s nicht) und liessen es uns gutgehen. waehrend dem essen strich noch ein artisano vorbei, dem gaben wir schnell unsere rasenbestellung auf. kurz darauf waren wir satt und pflatschten voller vorfreude auf einen chilligen abend mit friendenspfeiffe zurueck zu unserer beach lounge. Genau in dem moment als wir unterm dach waren, fing es an zu regnen, oder besser gesagt zu jauchen (hab ich von lars) aber wie aus vollen kuebeln. war uns egal, wir drehten nen lolli und die musik auf volle pulle und machten es uns im liegestuhl bequem. Ploetzlich, nach ein paar tiefen zuegen, kommt die alte vom hotel um die ecke geduest und schreit uns an – die bar ist geschlossen! – ja das stoert uns nicht, wir haben genuegend bier dabei! – nein der ganze loungebereich ist geschlossen! – ja aber hoer mal muttchen, wir sind in diesem hotel…
da kommt auch noch ihr alter dazu, und schreit mit schaum im mund – es ist hier geschlossen und ihr haut jetzt sofort ab von hier! – na jetzt musste ich doch mal aufstehen und das kerlchen ermuntern, sich doch zu beruhigen, mit uns koenne man ganz normal reden, ohne zu schreien. aber der typ wurde leider nur noch wuetender und stiess mit dem fuss meine volle bierflasche um, krachend ging sie zu bruch. das war dann doch zuviel fuer mich – ich bin fast ausgeflippt (bei bier verstehe ich keinen spass) und dann gings ab, ich bellte den kleinen scheisser in grund und boden und wenn er nicht sofort gekuscht haette, waere ich wohl handgreiflich geworden. brav wischte er den boden auf, wir zogen es vor, auf unser zimmer zu gehen, wir hoerten ihn nur noch von unten heraufklaeffen, er hole die polizei wenn wir nicht sofort abhauen. na ja tuere zu und abhaken.
Aber es war uns klar, dass wir am naechsten morgen mal als erstes eine neue bleibe suchen muessen. Ist ja nicht auszuhalten, so ein arschloch!
Schade, dass ich bei meinem ersten gastkommentar bisher nicht gerade die erfreulichsten sachen schildern konnte, aber montanita war unter keiner guten planetenkonstelation.
montanita
montanita